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Tiere

Im Opel-Zoo leben Tiere über 200 verschiedener Arten aus mehreren Kontinenten. In den weitläufigen, naturnah gestalteten Anlagen werden sie in sozialen Verbänden und möglichst ohne sichtbare Grenzen zwischen Mensch und Tier gezeigt. So ermöglicht das landschaftlich abwechslungsreiche Zoogelände ungehinderte Einblicke in die Gehege wie sie sonst nur bei Freilandbeobachtungen möglich sind. Viele der gezeigten Arten sind in ihrem natürlichen Bestand gefährdet.

Artenschutz

Der Artenschutz ist eine der globalen Herausforderungen unserer Zeit, denn immer mehr Tier- und Pflanzenarten sind bedroht. Gleichzeitig bildet die biologische Vielfalt unsere Lebensgrundlage und macht unsere Welt so lebenswert. Die Vereinten Nationen haben den Schutz und Erhalt des Lebens im Wasser und an Land zu einer der drängendstenAufgaben erklärt, sie wurde deshalb in ihre Agenda 2030 aufgenommen.

Vor dem Hintergrund immer kleiner werdender Populationen bedrohter Wildtierarten in deren Herkunftsgebieten kooperieren Zooligische Gärten und Naturschutzeinrichtungen weltweit in ihren gemeinsamen Artenschutzbemühungen. Denn nur die Zoos verfügen über die Expertise, kleine Populationen von Arten zu erhalten, das heißt sie zu pflegen, sie zu vermehren und die Nachzuchten für Wiederansiedlungsprogramme zur Verfügung zu stellen. Mit diesem Wissen beraten und unterstützen sie die Akteure vor Ort.

Der Opel-Zoo beteiligt sich an 35 internationalen Erhaltungszuchtprogrammen für Reptilien, Vögel und Säugetiere und koordiniert selbst zwei solcher Programme (Giraffen und Mesopotamischer Damhirsch).

Außerdem unterstützt er auch Artenschutzprojekte in den Herkunftsregionen verschiedener Tiere im In- und Ausland.

Nachzuchten von verschiedenen im Opel-Zoo gezüchteten Tierarten werden in Wiederansiedelungsprojekte im In- und Ausland gegeben. Dazu gehören Europäischer Nerz und Europäische Wildkatze, Europäischer Ziesel, Europäischer Feldhamster, Europäische Sumpfschildkröte, Waldrapp, Moorente, Marmelente, Steinkauz und Habichtskauz.

Eine besondere Stelle im Georg von Opel-Freigehege nimmt dabei eine hochbedrohte Hirscharte ein:  Alle heute in Zoos lebenden Mesopotamischen Damhirsche stammen von den drei ursprünglich vom Zoogründer gesuchten und importierten Tiere ab. Nach der ersten Geburt 1960 und einem holprigen Start der Zucht in den ersten Jahren sind seither im Freigehege 280 Mesopotamische Damhirsche geboren. Sie wurden nicht nur an viele Zoos weltweit, sondern auch in Wiederauswilderungsprojekte gegeben, so in 2017 zwei Tiere nach Israel.

Mit der Auffang- und Aufzuchtstation für in Deutschland streng geschützte Feldhamster setzt der Opel-Zoo sein Engagement für bedrohte heimische Arten konsequent fort. Neben Feldhamstern werden hier auch Europäische Ziesel gehalten, für die ebenfalls ein Auswilderungsprojekt besteht.
Nicht nur die Zucht und Auswilderung bedrohter Arten gehört zu den Aufgaben zoologischer Gärten im Artenschutz. Auch die Vermittlung von Wissen und die Sensibilisierung der Zoobesucher für die herausragende Bedeutung der Vielfalt des Lebens und ihres Schutzes gehöen dazu. Dabei reicht die Information über diese Themen vom Artenschild an jedem Gehege über Öffentliche und zoopädagogische Sonderführungen bis zu den jährlichen Aktionstagen „Biologische Vielfalt im Opel-Zoo erleben“ und weitere Sonderveranstaltungen.

Bienenstand und Insektenhotel, verschiedene Insektenweiden und neugepflanzte Bäume wie Linden, Esskastanien und Obstbäume bieten zahlreichen bedrohten Wildtiertarten Futter und Lebensraum. Auch hier finden sich Informationsstände, um die ökologischen Zusammenhänge zu verdeutlichen und das Verständnis für die Notwendigkeit zu erwecken, Artenvielfalt aktiv zu schützen.

Wildvögel und Fledermäuse finden außerdem in über 100 Nist- und Fledermauskästen im Opel-Zoo Unterschlupf und im Zoogelände und den umliegenden Wäldern ausreichend Futter.

Der Opel-Zoo fördert auch die Forschung über bedrohte Arten, unter anderem an seinem eigenen Tierbestand. Mit der Stiftungsprofessur Opel-Zoo Zootierbiologie an der Goethe-Universität Frankfurt steht die wissenschaftliche Arbeit mit unserem Tierbestand und im Freiland auf einer nachhaltigen Basis. Darüber hinaus dienen Haar- und Kotproben von unseren Zootieren der Ausbildung von Artenschutzhunden, die beispielsweise an Flughäfen nach geschmuggelten Tieren suchen oder beim Nachweis von bestimmten Tierarten im Freiland helfen.

letzte Änderung: 25.03.2023