Artenschutz
Der Artenschutz ist eine der globalen Herausforderungen unserer Zeit, denn immer mehr Tier- und Pflanzenarten sind bedroht. Gleichzeitig bildet die biologische Vielfalt unsere Lebensgrundlage und macht unsere Welt so lebenswert. Die Vereinten Nationen haben den Schutz und Erhalt des Lebens im Wasser und an Land zu einer der wichtigsten aktuellen Aufgaben erklärt; sie wurde deshalb in ihre Agenda 2030 aufgenommen.
Zoos setzen sich weltweit auf verschiedene Weise für den Artenschutz ein. Dieses Engagement ist beinahe genauso so vielfältig wie das Leben selbst.
Sie haben sogar eine Alleinstellungsfunktion, denn keine der Tierschutz- oder Tierrechtsorganisationen, seien sie landesweit oder global tätig, haben die Expertise, kleine Populationen von Arten zu erhalten, das heißt sie zu pflegen, sie zu vermehren und die Nachzuchten für Wiederansiedlungsprogramme zur Verfügung zu stellen.
Der Opel-Zoo beteiligt sich an 35 internationalen Erhaltungszuchtprogrammen für Reptilien, Vögel und Säugetiere und koordiniert selbst zwei solcher Programme (Giraffen und Mesopotamischer Damhirsch).
Außerdem unterstützt er auch Artenschutzprojekte in den Herkunftsregionen verschiedener Tiere im In- und Ausland.
Stand: 12/2022
Nachzuchten von verschiedenen im Opel-Zoo gezüchteten Tierarten werden in Wiederansiedelungsprojekte im In- und Ausland gegeben. Dazu gehören Europäischer Nerz und Europäische Wildkatze, Europäischer Ziesel, Europäischer Feldhamster, Europäische Sumpfschildkröte, Waldrapp, Moorente, Marmelente, Steinkauz und Habichtskauz.
Eine besondere Stelle im Georg von Opel-Freigehege nimmt dabei eine hochbedrohte Hirschart ein: Alle heute in Zoos lebenden Mesopotamischen Damhirsche stammen von den drei ursprünglich vom Zoogründer gesuchten und importierten Tiere ab. Nach der ersten Geburt 1960 und einem holprigen Start der Zucht in den ersten Jahren sind seither im Freigehege 280 Mesopotamische Damhirsche geboren. Sie wurden nicht nur an viele Zoos weltweit, sondern auch in Wiederauswilderungsprojekte gegeben, so in 2017 zwei Tiere nach Israel.
Bienenstand und Insektenhotel, verschiedene Insektenweiden und neugepflanzte Bäume wie Linden, Esskastanien und Obstbäume bieten zahlreichen bedrohten Wildtiertarten Futter und Lebensraum. Auch hier finden sich Informationsstände, um die ökologischen Zusammenhänge zu verdeutlichen und das Verständnis für die Notwendigkeit zu erwecken, Artenvielfalt aktiv zu schützen.
Wildvögel und Fledermäuse finden außerdem in über 100 Nist- und Fledermauskästen im Opel-Zoo Unterschlupf und im Zoogelände und den umliegenden Wäldern ausreichend Futter.
Der Opel-Zoo fördert auch die Forschung über bedrohte Arten, unter anderem an seinem eigenen Tierbestand. Mit der Stiftungsprofessur Opel-Zoo Zootierbiologie an der Goethe-Universität Frankfurt steht die wissenschaftliche Arbeit mit unserem Tierbestand und im Freiland auf einer nachhaltigen Basis. Darüber hinaus dienen Haar- und Kotproben von unseren Zootieren der Ausbildung von Artenschutzhunden, die beispielsweise an Flughäfen nach geschmuggelten Tieren suchen oder beim Nachweis von bestimmten Tierarten im Freiland helfen.
letzte Änderung: 22.08.2023